Als ich meinen MB100 Baujahr 1994 das erste Mal sah, war er dem Schrottplatz bereits näher als der Straße. Rost, abgefahrene Reifen und ein Innenraum, der mehr an einen Lagerraum als an ein Fahrzeug erinnerte. Doch ich sah in diesem Oldtimer mehr als ein Schrotthaufen – ich sah die Basis für meinen Traum-Campervan.
Die Rettung
Der MB100 stand kurz vor der Verschrottung, aber sein robuster Rahmen und der charmante Retro-Look überzeugten mich, ihn zu retten. Der Kauf war schnell abgeschlossen, und obwohl der erste Blick auf die Substanz etwas abschreckend war, konnte ich es kaum erwarten, mit dem Umbau zu beginnen.
Der Plan: Ein autarker Camper
Mein Ziel war klar: Der MB100 sollte ein komplett autarker Camper werden, der mir die Freiheit gibt, unabhängig von Campingplätzen und Steckdosen unterwegs zu sein. Drei zentrale Elemente sollten den Umbau definieren:
- Ein ausziehbares Bett für maximalen Komfort und Platz.
- Eine Dieselstandheizung für wohlige Wärme, auch im Winter.
- Eine LiFePO4-Batterie, um die Stromversorgung zu sichern.
Der Umbau
1. Das Herzstück: Das ausziehbare Bett
Der erste Schritt war der Innenausbau. Ich entschied mich für ein ausziehbares Bett, das sich tagsüber in eine Sitzbank verwandeln lässt. Nach einigen Skizzen und viel Maßarbeit entstand eine stabile Konstruktion aus Holz, die ich mit bequemen Matratzen ausstattete. Die Polster sind abnehmbar und mit waschbaren Bezügen versehen – praktisch und pflegeleicht.
2. Die Dieselstandheizung: Wärme auf Knopfdruck
Besonders wichtig war mir, dass der Camper auch in der kalten Jahreszeit einsatzbereit ist. Eine Dieselstandheizung war die perfekte Lösung. Sie wurde platzsparend unter der Sitzbank installiert und sorgt jetzt mit einem Knopfdruck für gemütliche Wärme – selbst bei Minusgraden. Dank des geringen Verbrauchs bleibt der Dieselvorrat geschont.
3. Stromversorgung: Die LiFePO4-Batterie
Um autark zu sein, ist eine zuverlässige Stromversorgung unverzichtbar. Ich entschied mich für eine 100Ah LiFePO4-Batterie, die über ein Solarmodul auf dem Dach sowie die Lichtmaschine des Fahrzeugs geladen wird. Zusammen mit einem Wechselrichter und mehreren USB- sowie 12V-Anschlüssen kann ich jetzt alle meine Geräte betreiben – vom Laptop bis zur Kühlbox.
Weitere Details
- Küchenmodul: Eine kleine Küchenzeile mit einem Gaskocher und einer Spüle wurde eingebaut. Wasser gibt es aus einem 20-Liter-Frischwassertank mit einer kleinen Tauchpumpe.
- Stauraum: Unter dem Bett befindet sich ausreichend Platz für Gepäck, Werkzeug und Campingausrüstung.
- Isolierung: Damit der Camper auch im Sommer angenehm bleibt, wurde der Innenraum mit Armaflex isoliert.
Das Ergebnis: Ein vollautarker Campervan
Nach Wochen harter Arbeit erstrahlt der MB100 in neuem Glanz. Das Design ist schlicht, aber funktional, mit einer gemütlichen Atmosphäre. Die Kombination aus Retro-Charme und moderner Technik macht diesen Camper zu einem echten Unikat.
Mein Fazit
Der Umbau meines MB100 war nicht nur eine Rettung vor der Verschrottung, sondern auch ein persönliches Projekt voller Leidenschaft. Jetzt steht er bereit für neue Abenteuer – egal ob am Strand, in den Bergen oder irgendwo mitten in der Natur. Der Gedanke, völlig autark unterwegs zu sein, ist einfach unbezahlbar.
Wenn du selbst mit dem Gedanken spielst, einen alten Transporter in einen Camper zu verwandeln: Nur Mut! Es ist ein Projekt, das sich lohnt – nicht nur für die Umwelt, sondern auch für deine ganz persönliche Freiheit.
Hast du Fragen zu meinem Umbau? Dann kontaktiere mich einfach.